Eine Messe um Kontakte zu knüpfen und neue Eindrücke zu sammeln
Ich kenne Messen – als Modedesignerin habe ich mir auf der einen oder anderen Messe die Füße platt gelaufen. Und oft nur, weil ich von Halle A nach Halle C wollte und den Ausgang nicht gefunden habe ?. Aber in Wahrheit war ich auf der Suche nach neuen Trends, Stoffen, Schnitten, Prints, Knöpfe oder was weiß ich, was gerade in Fashion-Bereich „in“ werden sollte. Dazu habe ich Gesprächen mit den Trendbüros geführt. Das sind Agenturen, die in Paris oder Mailand sitzen und damals Einfluss auf das Modegeschehen hatten – z. B. Promostyl – es gab keine Blogger.
Nach der Messe habe ich die Kataloge (damals hat man immer Kataloge gesammelt) geprüft. Was waren die Informationen wert und lohnte es sich, den neu geknüpften Kontakt zu vertiefen? Aus den gesammelten Daten haben wir in der Abteilung Trend-Kollagen gebastelt, mit den wir die neue Saison planen konnten. Alles manuell: ausscheiden, zusammenlegen und kleben – daraus wurde eine Kollage aus Katalogschnipsel, Fotos, Stoffen, Garnen, Farbmuster und Knöpfe als Vorgabe für die Farb- und Stilwelt der nächsten Saison für die Firma entwickelt. Vor der nächsten Messe, habe ich mit den Trendbüros Treffen vereinbart, um diese auf dem Stand zu besuchen und in Erfahrung zu bringen, was das Büro als den nächsten Trend sieht.
Es ist wichtig Kontakte zu pflegen
Aber wie es so im Leben ist – ich war jung und hatte das nicht so wirklich gut verstanden, wie ich Kontakt zu Menschen halten kann, die ich auf den Fachmessen kenngelernt habe. Ich habe nach den Jobs gedacht, hmm lieber nicht – ich gehöre ja nicht mehr dazu. Und so hat sich aus meiner Modezeit leider kein Kontakt in mein heutiges Leben gerettet – schade, schade. So soll es mir mit der Beleuchtungsbranche nicht ergehen, habe ich gestern auf der Messe gedacht. Und das Wunderbare an der Sache ist, ich bin am Anfang und kann all die „Fehler“ die ich damals gemacht habe, vermeiden. Oh keine Sorge – dafür gibt es bestimmt 1000 andere Fehler, die ich machen werde ?. Ich habe mit Lampenherstellern und Lampenschirm-Produzenten gesprochen. Wir haben überlegt, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. So bin ich gespannt, was ich nach der Messe von diesen Kontakten höre. Oder ganz einfach gesagt, was wir daraus machen.
Viele wunderbare Eindrücke und schöne Ideen
Wenn ich mich aus meinem Schneckenhaus nicht hinaus traue, dann kann ich nicht die Vielfalt und den Ideenreichtum der Menschen erfassen. Daher finde ich es immer wichtig, mal durch Läden zu streunen und zu sehen, was bieten die Läden und was ist neu und interessant. DAS hat sich aus der Modezeit in mein heutiges Leben hineingerettet. Auch wenn ich zugegebenermaßen viel online shoppe. Na ja – ist nun mal so – hab ja lange in der Branche gearbeitet. Wäre jetzt komisch, wenn ich nicht online einkaufen würde…
Viel sehen, prüfen und probieren
Gestern bei der Messe – bestimmt die erste Messe in Konsumgüterbereich seit 25 Jahren für mich – war es einfach grandios. Ich war so in meinem Element und bin durch die Hallen gelaufen und habe mir die Stände, die Ideen, die Kreativität und die Produkte angesehen. Dekoration und Wohn-Accessoires von Schlicht bis Edel, ein wenig Kitsch und neue Trends, die noch gar nicht in den Läden sind. Diese werden jetzt von den Ladeninhabern und Einzelhändlern hier geordert. Es gab Probierstände im Food-Bereich und bei den Süßigkeiten konnte ich nicht widerstehen ?. Ich habe den Ausstellern und Messebesuchern zugesehen, wie sie Pralinen und Olivenöl probierten. Oder welche Farbvarianten es von den Lampenschirmen des Herstellers gibt. Cool habe ich gedacht, nächstes Jahr habe ich hier auch einen Stand und spreche mit meinen Kunden über Sandfarben und Muster. Erfrage wie die Saison mit den SandLichtern gelaufen ist und was wir uns gemeinsam für sein Einrichtungshaus überlegen können. Und das mache ich nicht allein. Prompt habe ich einen Freund und Mentor in Sachen SandLicht angeschrieben, dass ich nächstes Jahr auf der Nordstil bin und freue mich, wenn er mich auf der Messe unterstützt. Und er ist dabei – wie cool ist das denn?
Oh wie schön – jetzt habe ich ein Projekt mehr? und ich werde mich bemühen, den schönsten SandLicht-Stand, den ich je hatte, auf die Beine zu stellen!
Wisst ihr was – ich halte euch auf dem Laufenden – und ich gebe euch dieses mal nicht viele Tipps.
Ausser den: es ist gut trotz der ganzen Interneteinkäuferei, mal raus zu gehen und sich die Dinge live anzusehen – auf einer Messe oder in einer Einkaufsstraße. Denn ich finde eine Welt, mit echten Ladenpassagen ebenfalls sehr schön. Und ideal wäre es, wenn der stationäre Handel neben dem Onlinehandel seine Marge manchen kann und wir bunte Schaufenster und lachende Gesichten in echten Läden in den Shopping Malls und Einkaufsstraßen unserer Städte ebenso frequentierten können wie Online-Shops.