Sand & ich – meine Idee, Sand auf Lampenschirme zu applizieren

Die Idee Sand zum Leuchten zu bringen

Die Idee Lampenschirme mit Sand zu applizieren ist ursprünglich nicht von mir. Ich habe irgendwann eine Folge von Mare TV gesehen. Das dürfte ca. fünf Jahre her sein. Hier wurde von einem Paar berichtet, das auf einer kanadischen Insel an der Ostküste lebte und Lampenschirme mit Sand applizierte. Das wohl auch mit viel Liebe und Erfolg. Seitdem habe ich immer mal gedacht, ich sollte die Idee ausprobieren. Es hörte sich relativ „einfach an“ und die Lampen sahen wunderschön aus.

Ich fand das Licht und die Strukturen, die mit Sand erzeugt wurden sehr ästhetisch und ansprechend, warm sowie einladend. Weiterhin fand ich die „Marmorierung“ des Sandes, wenn die Glühbirne darin brannte, spannend. Aber wie das im Leben oft ist, es vergehen Jahre und immer mal wieder kam mir diese Idee. Es kam immer was dazwischen, das wichtiger war. Nur ganz losgelassen hat es mich nie… Das habe ich bereits in meinem ersten Blog-Beitrag geschrieben.

Shazi – wer bin ich?

Ich erinnere mich, wie ich ein Jahr lang nach dem Abitur an meiner Bewerbungsmappe, welche aus genähten Werken und gemalten Objekten bestand, gearbeitet habe. Beworben habe ich mich unter anderem auch bei der Akademie JAK und hatte das Glück angenommen zu werden. Und ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie soviel gearbeitet wie damals. Da die Akademie JAK ein privater Bildungsträger ist, habe ich zur Finanzierung des Studiums gearbeitet. Eigentlich jedes Wochenende und jede freie Minute. Wenn ich nicht gejobbt habe, dann habe ich etwas für irgendeine Kollektion entworfen, Zeichnungen angefertigt oder genäht. Und machmal alles gleichzeitig – so im Nachhinein war das eine geile Zeit;-)

Das Studium hat mein Ästhetik-Gefühl geprägt

Ich habe viel über Kunst, Kultur, Epochen, Bekleidungsstile, Materialien, Maltechniken und Zeichenkunst gelernt. Sand spielte bei dem Studium keine Rolle. Aber ich habe während des Studiums eine Kollektion mit dem Thema Sand, angeregt durch den Roman „Der Wüstenplanet“, kreiert. So hieß auch meine Kollektion. Dabei habe ich vorwiegend Mäntel gestaltet, die vor Sand und Hitze schützen sollten und – für die damalige Zeit (1990) – en vogue sein sollten.

Ich habe mit der Zeit ein sehr gutes Ästhetikgefühl sowie ein feines Gespür für Details entwickelt. Auch worauf es bei der Anfertigung von Bekleidung oder Objekten ankommt, gelernt. Die Kreativität kann man nicht lernen – das ist ein Talent, was wir geschenkt bekommen. Aber die Techniken, wie die kreativen Ideen veredelt oder perfektioniert werden können, schon. Auch wenn ich nicht lange als Modedesignerin gearbeitet habe, mir hat das Studium viel gegeben und mein Verständnis für Formgebung und Ästhetik geprägt. Das ist auch die Basis meiner beruflichen Laufbahn geworden. Als Projektmanagerin habe ich Verantwortung für das Erscheinungsbild von Websites getragen.

Meine Berufe – meine Leidenschaften, aber kein Sand in Sicht

In meinem ersten Berufsleben als Modedesignerin liebte ich das Entwickeln von Ideen aus Stoffen und deren handwerkliche Umsetzung. Sei es Bekleidung für Menschen oder das Einrichten von Räumen. Es ist wichtig für mich, Ideen zu entwicklen, womit sich Menschen wohlfühlen, ob in einem Bekleidungsstück oder in einem Raum.

Als die Idee mit dem Internet in die Welt getragen wurde, war ich Feuer und Flamme. Die Gestaltungsmöglichkeiten für Websites schienen grenzenlos. Ich war neugierig auf die neue Technik. Daher habe ich schon im Frühjahr 1998 eine Weiterbildung zur Onlinedesignerin angefangen. Gleich danach habe ich als Onlinedesignerin bei einer Agentur durchstarten können. Für mich war das die große gestalterische Freiheit. Damals gab es kaum Normen für die Gestaltung einer Website. Man stelle sich das vor – nicht mal Google :-). Die einzige Hürde war, die Grafiken so klein wie möglich zu halten, damit die Website inkl. der Grafiken per Modem in einer annehmbaren Zeit geladen werden konnte. Und das waren ganz andere Zeiten – zum Teil konnte man nebenbei eine Runde stricken :c).

Sicher half mir mein Modedesign-Wissen auch bei der Kreation von Websites und so denke ich, habe ich einen guten Job gemacht. Denn nach einem Jahr als HTML-Producerin und Onlinedesignerin habe ich angefangen, als Web Projektmanagerin zu arbeiten. Den Job habe ich über die letzten 16 Jahre – mal in Agenturen und mal als Freelancerin – mit viel Herzblut und Freude ausgeübt. Aber das war weit weg von echter haptischer Formgebung.

Ich will  zurück zu meinen Wurzeln

Als ich 2015/2016 überlegte, wann und wie ich aus der Agentur, in der ich ungemein unglücklich war, ausscheiden will, war mir klar, dass ich nicht nahtlos zu der nächsten Agentur wechseln möchte. Ich brauchte Zeit, um ein paar Ideen auszuprobieren und darüber nachzudenken wie ich wieder kreativ arbeiten kann. Hinzu kam das Gefühl auf, wieder etwas mit der Hand gestalten zu wollen. Etwas was ich anfassen und bewegen kann, wo ich am Ende des Tages/ der Woche ein Ergebnis in der Hand halte. Wie beim Nähen oder Malen. Einfach mal weg von der Technik und hin zum „Greifbaren“ und frei entscheiden, was ich wie gestalten möchte.  Eine direkte Kommunikation zwischen meinen Objekten, meinen Kunden und mir herstellen. Das war meine Idee und da war sie wieder, die Idee von den Sand-Licht-Lampen. Also habe ich ein Projekt gestartet.

Wunderbare SandLicht-Objekte

Na klar, will und kann ich mich nicht ganz vom Web verabschieden. Ich bin ein Internet-Junkie der ersten „kommerziellen“ Stunde. Und selbstverständlich will ich das Internet nutzen, um meine wunderbaren SandLicht-Kreationen der Welt vorzustellen. Und…ich wünsche mir, dass die Welt miterlebt, wie ich Sand zum Leuchten bringe. Und damit auch ein Leuchten in die Augen all derer, die ein SandLicht-Objekt für ihr Zuhause erwerben und mir ein Selfie davon senden.

PS: Dabei fällt mir auf, dass ich aktuell gar kein Foto habe, wo ich mit Sand abgebildet bin:-) Das hole ich bald mal nach.